Die abstrakte Malerei von Marius Singer ist Ergebnis eines kontinuierlichen Prozesses, der gleichermaßen von Werden und Vergehen, von Impulsivität und Kontemplation geprägt ist:
Großzügig aufgetragene Schichten bei denen Farben von Ebene zu Ebene wechseln, ineinander und übereinander verlaufen, sich verdichten oder abgetragen und abgewischt werden. In nicht enden wollenden Bewegungen wird das Medium Malerei exzessiv vorangetrieben und seine Möglichkeiten und Grenzen immer wieder aufs Neue ausgelotet.
Marius Singers genuin spontaner Malgestus ist motivisch frei und doch formal strukturiert. Seine Bilder suggerieren Landschaften und bleiben doch konkreten Themen und Motiven fern. Seine zuweilen strengen, vertikal oder horizontal angelegten Kompositionen zeigen rhythmisch angeordnete Linien, die opake und lasurartige Farbfelder bilden. Dabei können sowohl kalte, als auch warme Farben dominieren oder ein Wechsel dieser Spektren und Kontraste stattfinden. Insbesondere die durch das Ablösen älterer Farbschichten transluzent verwischten Flächen erwecken oftmals den Eindruck von Lichtbrechungen und Spiegelungen und geben Einblicke auf darunterliegende Farbschichten frei. Assoziationen von weiten Horizonten und Wasseroberflächen werden wach und zeigen einmal mehr die Einzigartigkeit, die die Malerei von Marius Singer auszeichnet: Farbe und Licht ergeben ein derart differenziertes Zusammenspiel, dass Fläche und Raum sowie Nähe und Ferne - trotz aller Abstraktion - imaginiert werden können.
In seinen jüngsten Werken trägt Marius Singer die Farben mit einem Spachtel in unzähligen, feinen Schraffuren auf die darunterliegenden vielfältigen Farbschichten auf. Durch diese besondere Technik entstehen unscharfe Verwischungen, die an photographische Motive erinnern, bei denen Bewegungsmomente, mit längerer Belichtungszeit festgehalten werden. In Verbindung mit den dichten und diaphanen Bildsequenzen wirken diese schimmernd-linearen Strukturen dynamisch bewegt und auf besondere Weise vibrierend. Marius Singer bewirkt mit dieser virtuosen Ausformung seiner sich stets weiterentwickelnden Maltechnik eine Durchbrechung der Farboberfläche, die der des Lichts ähnelt. Im steten Wechsel von Reflexion und Absorption eröffnet er das ganze Spektrum der Farben und entfaltet auf diese Weise eine grenzenlose Welt der Assoziationen.
Alexandra Wendorf
Chefredakteurin barton Zeitungsmagazin
Auch für Marius Singer ist der unwillkürlich schöpferische Prozess des Malaktes ein zentrales Kriterium: seine Bilder entwickeln sich aus den reinen Mitteln der Malerei heraus. Mit energischen und dynamisch aufgetragenen, vielfach übereinander gelagerten Farbschichten lässt er unterschiedlichste Bildebenen und variationsreiche Strukturen entstehen. Zuweilen unterteilt Marius Singer seine großformatigen Bilder in horizontale oder vertikale Farbflächen oder setzt rein geometrische Formen, maßgeblich Rechtecke, in das Bildzentrum. Dadurch wird zum einen die räumliche Tiefenwirkung verstärkt und zum anderen eine Konzentrationsebene innerhalb der fließenden Farben und Formen erzielt. Der Blick des Betrachters wird auf diese Weise entweder in die Ferne gelenkt oder auf einen Punkt fokussiert; oftmals scheinen sich Horizontlinien zu bilden. Marius Singer schafft somit zweierlei Möglichkeiten und Wirkungen je nach Wahl dieser Elemente; Kontemplation oder Zerstreuung. In beiden Fällen entsteht gleichermaßen eine unmittelbare Anregung, die zu immer wieder neuen visuellen Erfahrungen und Betrachtungen einlädt, ja geradezu auffordert.
Sowohl deckende als auch lasurartig durchscheinende Farbflächen verleihenden Bildern eine räumliche Tiefe, wie sie vor allem Landschaftsbildern zu eigen ist. Marius Singer gelingt mit diesen für ihn charakteristischen Schichtungen eine Balance zwischen Fläche und Raum, die trotz aller Abstraktion Gegenständliches erahnen lässt. Der Betrachter wird geradezu in farbgewaltige Landschaften entführt, die Spiegelbilder eigener, individueller Welten zu sein scheinen: Erinnerungen werden wachgerufen von Wäldern, Seeufern, weiten Meeren mit scheinbar unendlichen Horizonten. Sie werden mittels eines variationsreichen Spektrums komponierter Farben und Strukturen angedeutet – doch immer nur gerade so viel, dass die Assoziationen des Betrachters unbegrenzt und offen bleiben.
Marius Singers Bilder geben Impulse und – das ist ihm besonders wichtig - vermitteln eine energiegeladene Stimmung. Aufgrund seines sehr persönlichen Bezuges zum Malprozess ist für ihn die künstlerische Energie und Kreativität bildimmanent. Diese Energie kulminiert in Singers exzessiver Arbeitsweise, sich beim Malen körperlich bis zur völligen Erschöpfung zu verausgaben. So arbeitet er häufig nicht etwa an der Staffelei, sondern „bearbeitet“ die Leinwand oftmals auf dem Boden liegend. Es ist ein hochintensiver Vorgang, aufgewühlt und dem Augenblick des Malens verhaftet, der zwischen Konstruktion und Dekonstruktion schwebt. Indem Singer die Farben in großzügigen, kraftvollen Bewegungen bis zu zwanzig Mal Schicht für Schicht mit Pinsel und Spachtel auf die Leinwand aufträgt, partiell abwischt, ineinander verlaufen lässt oder abträgt, ist der Entstehungsprozess unter Einsatz des gesamten Körpers stark bewegt und gestisch motiviert.
Unmittelbare Körperlichkeit, Musik und Tanz, die ebenfalls in Marius Singers künstlerischem Werk von besonderer Bedeutung sind, finden hier ihre malerische Entsprechung. Nicht selten verbindet er diese Ausdrucksformen in der späteren Kombination mit tänzerischer Performance, für die er sowohl die Kostüme als auch die Choreographie und die musikalische Umsetzung entwirft bzw. entwickelt. Das naturgemäß zweidimensionale Bild betrachtet Marius Singer schon aufgrund seines Entstehungsprozesses immer auch in der korrespondierenden Beziehung zum Raum. Daher ist für ihn die Erweiterung der Malerei durch Performance und schließlich auch Skulptur konsequent. Hier wird auch der experimentelle Charakter seiner künstlerischen Arbeit deutlich: Indem Marius Singer diese drei Medien in seinen Ausstellungen immer wieder kombiniert, schafft er grenzüberschreitende Gesamterlebnisse, in denen Unterschiede verschwimmen, Strukturen sich überlagern oder auflösen, Harmonien entstehen oder Kontraste geschaffen werden. Dieser stets neu und oftmals aus der Improvisation entwickelnde Prozess ist für Marius Singer Ergebnis und Motivation zugleich; beides bedingt sich einander und setzt einem Perpetuum Mobile gleich Energie frei – sowohl für ihn als Künstler als auch für den Betrachter als Rezipient.
Alexandra Wendorf
Text bereitgestellt von der Gesellschaft für Kunstförderung und Sponsoring mbH, Ingo Maas, Bad Honnef
For Marius Singer, painting is an existential necessity and his pictures are born out of an „inner drive“. Art is for him an elixir of life and defines the compulsive impetus behind his working method. His deep commitment to art began very early on and he has since exFor Marius Singer, painting is an existential necessity and his pictures are born out of an „inner drive“. Art is for him an elixir of life and defines the compulsive impetus behind his working method. His deep commitment to art began very early on and he has since experimented with the most varied colours, materials and techniques. Following his studies of art at the University of Art and Design in Coloperimented with the most varied colours, materials and techniques. Following his studies of art at the University of Art and Design in Cologne, he quickly found his own typical style, which he has continuously developed ever since. Abstract and yet at times figurative, this style cannot be separated from Singer’s personality any more than it can from his affinity with nature and his psycho-social empathy for his fellow human beings. His preferred medium is pure colour, which he applies in several layers, impasto or lucid, onto the canvas to create ever new compositions and colour schemes. Nevertheless, this painting is not the visual result of moods or sensitivities, but rather a passionate expression of a conscious attitude to life. This attitude is characterised by great optimism, power and energy, as well as by sensitivity and reflection.
Marius Singer develops his pictorial themes completely autonomously, following neither concrete ideas nor particular intentions. On the contrary, they emerge intuitively and spontaneously. It is also important for him that the development of his works is given enough space for experimental approaches. His visual inventions and colour compositions are inspired by mental images, things actually seen as well as sensory perceptions, yet they remain undefined and indebted to the actual process of painting. His working method is thus reminiscent of Tachisme, for which the spontaneous act of painting is intended to make visible the creative energy intrinsic to the artist – unconsciously and born of the moment. Similar to the Informel artists in Germany in the 1950s, the Tachistes created abstract paintings as an expression of a dynamic and immediate painting process. All formal structures and rules of composition were abandoned – indeed rejected – in favour of a spontaneous rhythm of lines, forms and fields of colour. Informel painting was meant to be an immediate expression of the artist’s mental impulses. At the very centre of artistic production was the process-orientated creation of the work of art, characterised by emotions and spontaneity – and, as a result, also the individual development of the visual image in the eyes of the viewer.
For Marius Singer, the instinctively creative process of the act of painting is also an essential criterion: His pictures are born out of the pure means of painting itself. With layers upon layers of paint applied briskly and dynamically, he allows the most varied pictorial levels and highly variable structures to emerge. Occasionally, Marius Singer divides his large-scale paintings into horizontal or vertical colour fields or places pure geometric forms, generally rectangles, into the centre of the composition. He thus achieves, on the one hand, an intensification of the spatial depth and, on the other, a level of concentration within the flowing colours and forms. In this way, the viewer’s gaze is directed either into the distance or focused onto a particular point; it often appears as though horizontal lines were taking form. Marius Singer thus creates two possibilities and impressions, depending upon the choice of elements: contemplation or distraction. In both cases, the result is an immediate stimulus, which not only invites, but virtually conjures up ever new visual experiences and observations.
Both opaque and glaze-like, translucent fields of colour imbue the paintings with a spatial depth, which is especially characteristic of landscape painting. With his typical layering, Marius Singer achieves a balance between surface and space, which, despite the paintings’ profound level of abstraction, evoke a sense of figural representation. The viewer is virtually abducted into powerfully colourful landscapes, which appear to be mirror images of idiosyncratic, individual worlds: Memories are evoked – of forests, lakefronts, wide oceans with seemingly infinite horizons. These are intimated by means of a highly diversified spectrum of composed colours and structures – yet only to such an extent that the viewer’s associations remain unlimited and open.
Text provided by Gesellschaft für Kunstförderung und Sponsoring mbH, Ingo Maas, Bad Honnef, Germany
Deine abstrakten Bilder erinnern häufig an Landschaften und weite Horizonte. Hast Du konkrete Landschaften vor Augen, oder entstehen sie unwillkürlich und spontan?
Ich habe schon lange Zeit Landschaften oder Landschaftsstrukturen gemalt, ohne dass es mir bewusst war. Irgendwann wurde dann aber deutlich, dass ich die Bildfläche fast stets in Vordergrund, Horizont und Hintergrund einteilte, also transformierte Landschaften malte. Ich habe in meinem Kopf viele Blicke von Naturräumen gespeichert: zum Beispiel aus meiner Kindheit von den Aufenthalten am Meer oder von den Besuchen bei meiner Tante auf den Höhen des Schwarzwaldes. Diese Erinnerungen sind jedoch nicht konkret, sondern eher schemenhafte Eindrücke, sozusagen imaginäre Landschaften. Ich interpretiere diese Eindrücke von Natur immer wieder aufs Neue. Diese Art von Interpretationen kann bis zu einer nahezu vollständigen Auflösung der Landschaft, also zur reinen Abstraktion führen.
Du hast einmal gesagt, dass die Malerei für Dich ein „hemmungsloses Arbeiten“ sei, „exzessiv“ bis zur völligen Erschöpfung. Ist die Malerei für Dich eine Obsession?
Ja, Malerei ist für mich fast schon eine Obsession. Es ist so, dass ich zum Beispiel morgens in der Aufwachphase, plötzlich beim Autofahren oder bei beliebigen Alltagstätigkeiten ganz plötzlich eine Bildidee habe. Zunächst sind das nur Farbmischungen und Strukturen. Diese Inspirationen muss ich sofort bannen. Manchmal mache ich bei einer Autofahrt auf der Stelle kehrt und fahre ohne Umschweife ins Atelier zurück, um dann sogleich die Bildidee mit Pinsel und Spachtel sowie mit kräftigen, schnellen Bewegungen festzuhalten. Ich male meistens an der frischen Luft, am liebsten draußen in der freien Natur, selbst im Winter, bisweilen ohne Staffelei, die Leinwand einfach auf die Erde gelegt, knieend und hockend. Es ist ein sehr archaisches, tief erdverbundenes, exzessives Arbeiten. Bei manchen Bildern sind bei genauem Hinsehen die Werkspuren noch zu erkennen: in die Farbfläche einbezogene Grashalme oder heruntergefallene Samenkörner.
Diese Energie, die Du in Deine Bilder während des Akts des Malens hinein gibst, scheint sich in den farbgewaltigen Kompositionen zu entladen. Ist es Dir wichtig, dass der Betrachter Deiner Bilder diese Energie spürt, vielleicht sogar nachvollziehen kann?
Unbedingt! Meine Bilder sollen beim Betrachter positive Energie und Kraft freisetzen, auch Gelassenheit und Zuversicht. Ich möchte keine Ängste, Desillusionierungen oder Aggressionen wecken. Meine Bilder sollen in Häusern und Räumen vielmehr eine anregende Wirkung entfalten und diese quasi als Energiefelder positiv aufladen.
Deine prozesshafte Arbeitsweise der vielfachen Überlagerung von Farbschichten, die auf- und wieder abgetragen werden, folgt dem Prinzip der Konstruktion und Dekonstruktion. Ist dies auch als Metapher für den Kreislauf des Lebens zu verstehen?
Es ist doch so, dass sich selbst die größten und die allerkleinsten Dinge in mir selbst, aber auch in der uns umgebenden Natur, ja selbst im gesamten Kosmos nicht nur strukturell stark ähnlich sind, sondern sich auch in ihrer Zusammensetzung ständig verändern. Es geht nichts verloren, es kommt aber auch nichts hinzu – panta rhei... Der ständige Kreislauf des Entstehens und Vergehens spiegelt sich auch in der Entstehungsweise meiner Bilder wieder. Ohne diese Symbiose von Farbauftrag, teilweiser Zerstörung und erneutem Aufbau würden meine Bilder diese Vielschichtigkeit nicht aufweisen können, die ihnen zu eigen ist.
Deine Gemälde decken ein weites Spektrum ab: Sie können aufwühlen oder beruhigen. Meditation oder Anregung. Inwieweit spielen diese Begriffe für Deine Werke eine Rolle?
Ich bin ein stark emotionaler Mensch, dessen Stimmungsänderungen sich natürlich auch in den Bildern widerspiegeln. Unbändige Lebenskraft und -freude, aber auch Besinnung, Reflexion des Ich im Hier und Jetzt, beides sind wesentliche Charakteristika, die mich ausmachen. Starke, bildgewaltige Bilder, aber auch stille, kontemplative Bilder zeugen von dieser Dualität.
Oftmals kombinierst Du Deine Malerei mit Performance und Musik, die Du ebenfalls entwirfst und entwickelst. Sphärische Klänge und langsame Bewegungen scheinen dabei mit den Bildern zu verschmelzen. Versuchst Du die Zeit in solchen Momenten anzuhalten, damit der Betrachter innehalten kann?
Das Freilegen von Gefühlen, die Besinnung auf das wirklich Wesentliche, die Relativierung der täglich auf uns einströmenden Tagesaktualitäten und vermeintlich wichtigen Dinge, sind seit längerem für mich von besonderer Bedeutung. Dabei spielen Entschleunigung und Reflexion eine zentrale Rolle; Zeit zu lassen und zu haben, um auch die Dinge hinter den Dingen zu erkennen. Ich möchte das einfache, klare, Wahre zeigen. Die Langsamkeit, Zeit für etwas zu haben, das ist doch der größte Luxus in unserer hektischen Welt. Meine Performances sind gemalte, getanzte und gehörte Bilder der Seele für die Seele.
Your abstract paintings often recall landscapes and wide horizons. Do you have specific landscapes in mind or do they develop instinctively and spontaneously?
I painted landscapes and landscape structures for quite some time without really being conscious of it. At some point, it became obvious that I was almost always dividing the pictorial space into foreground, horizon and background, that I was painting transformed landscapes. Stored in my brain are countless images of natural spaces: from my childhood, for example, from trips to the sea or visits to my aunt in the mountains of the Black Forrest. These memories are, however, not specific, but rather shadowy impressions, imaginary landscapes so to speak. I am constantly reinterpreting these impressions of nature. And these interpretations can lead to an almost complete dissolution of the landscape, to pure abstraction so to speak.
You once said that, for you, painting means “unrestrained work”; it is “excessive” to the point of complete exhaustion. Is painting an obsession for you?
Yes, painting is indeed almost an obsession for me. In fact, sometimes in the morning, when I’m still in the process of waking up, or suddenly while driving or doing some daily chores, all of a sudden I come up with an idea for a picture. At first, it’s only about colour combinations and structures. These inspirations need to be put into action right away. Sometimes, while driving, I turn around immediately and drive straight to my studio, so that I can capture the idea for the picture on the canvas with my paintbrush and spatula, with quick and powerful gestures. I usually paint outdoors, preferably outside in nature, even in the winter, sometimes without an easel, the canvas simply laid out on the ground, with me kneeing and crouching beside it. This way of working is very archaic, deeply connected to the ground, excessive. In some works, if you look closely enough, you can still see traces of this working process: blades of grass or seeds embedded in the fields of colour.
This energy, which you pour into your works during the act of painting, seems to unload itself in your powerfully colourful compositions. Is it important for you that the viewer of your paintings can sense this energy, perhaps even empathise with it?
Absolutely! My paintings should release energy and power within the viewer – but also a sense of serenity and confidence. I do not want to arouse fear, disillusionment or aggression. On the contrary, my paintings should have a kind of stimulating effect, both in private houses and public spaces, and fill these with fields of positive energy.
Your process-orientated working method of superimposing numerous layers of paint, which are then partially removed again, follows the principle of construction and deconstruction. Is this to be understood as a metaphor for the circle of life?
It is a fact that the largest and very smallest things inside me, in the nature that surrounds all of us, within the entire cosmos, are not only structurally very similar, but also find themselves, in terms of their internal composition, in a constant state of change. Nothing is lost; but, by the same token, nothing is added – panta rhei... This continuous cycle of emergence and disappearance is also reflected in the developmental process of my paintings. Without this symbiosis of applying layers of paint, partially destroying these and building them up again, my paintings would not have the same level of complexity.
Your paintings cover a broad spectrum: They can agitate or soothe. Meditation or stimulation. To what extent do these terms play a role in your work?
I am a strongly emotional person, whose mood changes are, of course, reflected in the pictures. Unrestrained vitality and zest for life, but also contemplation and self-reflection in the here and now – both are essential characteristics, which determine who I am. Strong, visually stunning paintings, but also quiet, contemplative pictures are testament to this duality.
You often combine your painting with performances and music, which you compose and develop yourself. Ethereal sounds and slow movements seem to coalesce with the paintings. In such moments, are you trying to stop time so that the viewers can take a break and think about what they are experiencing?
This unveiling of emotions, focusing on the essential, relativising the issues of the day and the things that we think are important; things that bombard us every day – this has been especially important for me for some time now. Deceleration and reflection play a central role here; taking and having time to recognize what lies beyond the surface of things. I want to point out the clear and simple truth. Slowness, having time for something – this is the greatest luxury we have in our hectic world. My performances are painted, danced and heard images of the soul for the soul.